Eine ganzheitliche Regulationstherapie
Wirkung von Neuraltherapie
Neuraltherapie (NT) ist eine Behandlungsmethode, welche die vernetzten Eigenschaften des vegetativen Nervensystems nutzt. Man nimmt sich bei dieser Behandlung die Selbstregulation (Autoregulation) des Nervensystems zu Hilfe, indem man durch gezielte und kleine Mengen an Procain die Selbstheilung des Körpers aktiviert.
Nach einer neuraltherapeutischen Behandlung können individuell unterschiedliche Reaktionen des Körpers hervorgerufen werden, welche wichtige diagnostische Hinweise bezüglich des gesamten Organismus geben können: So kann es nach der Behandlung zu einer Linderung oder sogar kompletten Verbesserung der Beschwerden kommen. In seltenen Fällen kommt es zu einer kurzzeitigen Verschlechterung der Beschwerdesymptomatik oder aber auch zu neuen Beschwerden an einer anderen Körperstelle (wie z.B. verheilte Narben durch Operationen, frühere Erkrankungen wie z.B. Nebenhöhlenentzündungen oder Zahnentzündungen, so dass man in einem solchen Fall weitere Diagnostik betreibt. In der Sprache der Neuraltherapie nennt man solche nicht „vollständig ausgeheilte“ Erkrankungen/Beschwerden im Körper „Störfelder“.
Was ist ein Störfeld
Das ist eine chronische Reizstelle im Körper, welche meist im Kopfbereich (Tonsillen (Mandeln), Zähne, Kiefer, Nasennebenhöhlen) oder in Form eines Narbengewebes (nach Verletzungen oder Operationen) zu finden ist. Ein solches Störfeld muss nicht zwingend von der betroffenen Person bewusst wahrgenommen werden, jedoch die Regulation – und somit die Möglichkeit der Selbstheilung des Körpers – ist gestört und blockiert.
Eines oder mehrere Störfelder können durch eine neuraltherapeutische Behandlung angegangen werden. Es kann jedoch sein, dass auch weitere Behandlungen wie zum Beispiel Zahnbehandlungen oder Entfernen von Weisheitszähnen vonnöten sind.
Was ist Procain?
Procain ist ein Lokalanästhetikum, ähnlich wie das z.B. beim Zahnarzt oder zur Betäubung von kleinen Wunden verwendete Lidocain Verwendung findet. Procain hat verschiedene Vorteile gegenüber den üblich angewendeten Lokalanästhetika: es fördert die Durchblutung an der erkrankten Körperstelle und wird im Körper innert ca. 20 Minuten abgebaut. Zudem reguliert Procain das Nervengewebe (ähnlich wie beim Computer beim Neustart).
Wann wird Neuraltherapie eingesetzt?
Bei einer akuten Erkrankung ist der ursächliche Grund meist gut erkennbar, so dass z.B. bei einer Verletzung oder Infektion in der Schulmedizin direkt korrigierend (z.B. durch eine Operation) oder symptomatisch (z.B. Einnahme von Antibiotika, Schmerzmitteln) behandelt wird.
Bei chronischen, vor allem bei über Jahren anhaltenden Erkrankungen wie beispielsweise chronischen Kopfschmerzen, Gelenkserkrankungen, chronischen Nacken- Schulterverspannungen und Rückenschmerzen, Hautleiden, chronischen Magen-Darmbeschwerden usw. ist der auslösende Reiz bzw. die Ursache oft nicht mehr ursächlich zu eruieren. Hier kann die Neuraltherapie wertvolle Dienste leisten.
Diese Therapie kann aber bei einem zerstörten Regulationsmechanismus (z.B. bei Tumorerkrankungen), zerstörten Strukturen (z.B. vorangeschrittene Leberzirrhose) oder bei Mangelzuständen wie z.B. Eisen- und Vitaminmangel nicht suffizient wirken. Hier ist es wichtig, die Neuraltherapie und die Schulmedizin synergistisch zu kombinieren.
So kann man die Neuraltherapie als eine effektive, risikoarme und ganzheitliche Therapiemethode nutzen.
Tut Neuraltherapie weh?
Bei der Neuraltherapie werden sehr feine Nadeln verwendet, so dass in der Regel kein grosser Schmerz verursacht wird.
Wie oft wird Neuraltherapie angewendet?
Bei akuten und einfachen Störungen können individuell verschieden 1-4 Behandlungen genügen. Bei chronischen und komplexen Krankheitsbildern sind durchschnittlich 8 Behandlungen zur Besserung oder Abheilung zu erwarten. Rückfälle können wie auch bei schulmedizinischen Behandlungen auftreten und erneute Anwendungen erfordern.