Was ist Phytotherapie?
Unter Phytotherapie versteht man die Heilung, Linderung und Vorbeugung von Krankheiten und Symptomen durch den Einsatz von Arzneipflanzen oder deren Bestandteilen.
Von einer Pflanze können z.B. Blüten, Wurzeln, Blätter oder auch deren Bestandteile verwendet werden. Eine Verordnung findet im Rahmen von Magistralrezepturen oder auch bestehenden Phytopharmaka statt.
Wann wird Phytotherapie eingesetzt?
Im ZIO wird die Phytotherapie als ergänzende Massnahme zur konventionellen Krebstherapie angewendet. Der Hauptfokus liegt dabei auf der Linderung von Symptomen und der Unterstützung des Immunsystems, um den Organismus zu stärken und die Supportivbehandlung gezielt zu ergänzen. Phytotherapeutische Anwendungen können in Rituale eingebunden oder als Ergänzung zu äusseren Behandlungen eingesetzt werden. Neben der rein biochemischen Wirksamkeit berichten viele Patientinnen und Patienten von verstärkten Effekten, die das schulmedizinische Verständnis übersteigen.
Bei der Behandlung von Symptomen liegt der Fokus neben der Schmerztherapie auf der Linderung von Beschwerden, die den Alltag während einer Chemotherapie oder Strahlentherapie erschweren. Dazu zählen starke Müdigkeit, Verdauungsprobleme oder auch innere Unruhe, Ängste und Schlafstörungen.
Angesichts der belastenden Situation durch die Krebserkrankung ist die mittelfristige phytotherapeutische Begleitung zur Unterstützung von Cancer Survivorship (Leben mit oder nach Krebs) ein zentraler Bestandteil der Behandlung.
Wie läuft die Phytotherapie-Behandlung ab und wie oft wird sie angewendet?
Der Ablauf gestaltet sich individuell, basierend auf den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten und den spezifischen Krebserkrankungen. Die Behandlung umfasst mehrere Schritte:
- Anamnese und Diagnostik: Die Ärztin oder der Arzt bespricht mit Ihnen Ihre Krankengeschichte, um Ihre Symptome aus einem ganzheitlich traditionellen und phytotherapeutischen Blickwinkel zu erfassen. Die Phytotherapie kann jederzeit ergänzend zur Supportivbehandlung eingesetzt werden, wobei besonderes Augenmerk auf mögliche Wechselwirkungen während einer anti-tumoralen Therapie gelegt wird.
- Planung der Behandlung: Auf Grundlage der aktuellen Situation wird ein individueller Therapieplan erstellt und entsprechende Verlaufskontrollen werden eingeplant.
- Auswahl der Heilpflanzen: Basierend auf der Diagnose und den Symptomen werden spezifische Heilpflanzen oder pflanzliche Präparate ausgewählt, die bei der Linderung von Nebenwirkungen der Krebstherapie helfen können.
- Regelmässige Einnahme: Die Patientinnen und Patienten nehmen die pflanzlichen Mittel regelmässig ein, oft begleitend zur schulmedizinischen Krebstherapie.
- Überwachung und Anpassung: Der Fortschritt der Phytotherapie wird regelmässig überwacht. Basierend auf den Reaktionen des Körpers können Dosierung oder Heilpflanzen angepasst werden.
Die Phytotherapie wird stets individuell auf die Patientinnen und Patienten abgestimmt und meist als ergänzende Therapieform in Kombination mit schulmedizinischen Massnahmen genutzt.