Wie Wärme helfen kann

Die Krebstherapie kann mit vielen begleitenden Massnahmen unterstützt werden. Im Zentrum für Integrative Onkologie beispielweise durch die «Hyperthermie». Diese Therapie arbeitet mit Wärme und hilft, die Wirkung der Grundbehandlung gegen Krebs zu verbessern.

Seit über 15 Jahren arbeitet er mit dieser Therapie und ist als Vertreter für die Medizinische Onkologie im Vorstand des Swiss Hyperthermia Network (SHN). «Wenn die Indikation für die Hyperthermie stimmt, dann sind unsere Erfahrungen exzellent», sagt der Ärztliche Leiter des ZIO Zürich.

Mit Wärme die Wirkung verbessern

Die Hyperthermie ist eine Wärmetherapie. Bei der Behandlung werden einzelne Körperpartien (oder auch der gesamte Körper) mit Kurzwellenstrahlung erwärmt. Die Therapie nutzt eine Schwäche der Krebszellen gezielt aus: Diese sind hitzeempfindlicher als gesunde Zellen. Der Tumor wird bei der Hyperthermie überwärmt, die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung im Tumor werden verbessert und die Krebsmedikamente gelangen leichter dahin, wo sie wirken sollen. Eine Bestrahlung wird effektiver. Die Hyperthermie fördert also den Behandlungserfolg einer Strahlen- oder Chemotherapie.

Expertise, Erfahrung und Feingefühl

Entsprechend, so betont Hübenthal, ist die Hyperthermie nur in Ergänzung zu anderen Therapien sinnvoll. Als Gründungsmitglied des «Swiss Hyperthermia Network» nehmen Hübenthal und sein Team wöchentlich am Hyperthermie-Tumorboard teil, an dem fast alle grossen Kliniken dabei sind. «Wir sind in der ganzen Schweiz vernetzt und besprechen im Hyperthermie-Board, in welchem Fall eine lokale Hyperthermie in Ergänzung zur herkömmlichen Krebsbehandlung Erfolg verspricht. Viele Kliniken überweisen uns für diese ergänzende Behandlung ihre Patientinnen und Patienten», erklärt Hübenthal.

«Es ist immer wieder eindrücklich zu sehen, wie effektiv die Hyperthermie wirken kann.»
Dr. med. Boris Hübenthal

Im ZIO Zürich, wo die Hyperthermie seit vielen Jahren eingesetzt wird, werden Patientinnen und Patienten eng begleitet. Eine Behandlung dauert rund eine bis eineinhalb Stunden. «Eine gute Lagerung und permanente Temperaturmessung sind wichtig. Erstens, um die Therapie wirklich erfolgreich durchzuführen und zweitens, um für die Patientinnen und Patienten die Behandlung so angenehm wie möglich zu gestalten», so Hübenthal. Wie jede medizinische Massnahme, berge auch die Hypertherapie gewisse Risiken. «Diese sind aber sehr gering, während der Nutzen der Hypertherapie ausserordentlich gross ist.» Konkret kann es in seltenen Fällen aufgrund der Hitze lokale Überwärmungen geben, die aber leicht gelindert werden können.

Therapieformen und Kostenübernahme

Die lokale Hyperthermie ist eine evidenzbasierte Therapie. Sofern die lokale Hyperthermie durch das erwähnte Tumorboard des Swiss Hyperthermia Network bewilligt ist, übernimmt die Grundversicherung der Krankenkasse die Kosten für die Behandlung. Eine Ganzkörper-Hyperthermie gilt als komplementärmedizinische Therapie und muss via Zusatzversicherung oder durch die Patientinnen und Patienten direkt bezahlt werden. Beide Therapieformen werden im ZIO Zürich angeboten.

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