Hyperthermie
Mit Fieber und Wärme behandeln
Was ist Hyperthermie?
Die Behandlung mit Hyperthermie beruht auf einer gezielten Erwärmung des Körpers oder einzelner Körperpartien. Durch den dabei entstehenden «Hitzestress» werden die Krebszellen empfindlicher gegenüber körpereigenen Abbauprozessen, einer begleitenden Strahlenbehandlung oder Chemotherapie. Ziel der verschiedenen Hyperthermie-Verfahren ist es jedoch nicht, die Krebszellen durch die Wärme direkt abzutöten.
Im Zentrum für Integrative Onkologie werden die moderate Ganzkörper-Hyperthermie und die passive lokale Tiefenhyperthermie angeboten. Ein weiteres Verfahren ist die aktive Fiebertherapie. Mehr Informationen zu diesem Verfahren siehe Flyer «Misteltherapie». Unser Zentrum ist Gründungsmitglied des Swiss-Hyperthermia-Network. Alle Mitglieder dieses Netzwerks sind verpflichtet, gemäss den Qualitätsstandards der European Society for Hyperthermic Oncology (ESHO) zu behandeln.
Weitere Infos
Hyperthermie im Zusammenhang mit Chemotherapie: Bessere Verteilung von Zytostatika
Durch die Behandlung mit Hyperthermie erwärmt sich das bestrahlte Körpergewebe. Die Blutgefässe weiten sich und führen zu einer stärkeren Durchblutung des Tumors. So gelangen nun auch in ursprünglich schlecht durchblutete Tumoranteile grössere Mengen an Chemotherapie-Medikamenten. Dadurch kann ihre Wirkung auf Krebszellen verbessert werden, die unter normalen Temperaturen nur schlecht auf die Behandlung ansprechen würden, weil sie zum Beispiel im Inneren sehr grosser Tumoren liegen. Zudem nehmen die Krebszellen selbst bei Hitze durch ihren beschleunigten Stoffwechsel mehr Zytostatika auf. Hinzu kommt ausserdem eine Schädigung der zelleigenen Reparaturmechanismen durch die Hyperthermie.
Hitzeschockproteine: Signal für das Immunsystem
Bei lang andauernder und/oder wiederholter Behandlung mit Hyperthermie bilden Körperzellen sogenannte Hitzeschockproteine, auch «Stresseiweisse» genannt. Diese Eiweisse wirken als Signale für die körpereigen Abwehr und aktivieren sogenannte «Killerzellen», die für den Abbau von Krebszellen zuständig sind.
Strahlentherapie und Überwärmung
Blutgefässe innerhalb von Tumoren sind oft weniger geordnet angelegt, als dies in gesundem Körpergewebe der Fall ist. Auch kann die Entwicklung der Blutgefässe bei manchen Tumoren nicht mit dem schnellen Wachstum der Krebszellen Schritt halten. Als Folge finden sich in grösseren Tumoren häufig Bereiche, die schlecht mit Sauerstoff versorgt sind. Die Krebszellen in diesen Regionen sind meist weniger anfällig für eine Strahlentherapie, reagieren aber vergleichsweise empfindlich auf eine Überwärmung. Durch die Verbindung von Hyperthermie und Bestrahlung soll somit erreicht werden, dass die Zellen, die eine Strahlentherapie überstehen, stattdessen durch die Hitze geschädigt werden – die Wirkung beider Therapien addiert/ergänzt sich. Zudem verbessert die Hyperthermie mit der Durchblutung auch die Sauerstoffversorgung des Krebsgewebes Auf diese Weise entstehen unter der Bestrahlung mehr sogenannte «Sauerstoffradikale», die Krebszellen beschädigen können. Hinzu kommt in der Folge auch hier, dass unter hohen Temperaturen die Reparaturmechanismen der Zellen versagen: Die Krebszellen können die durch die Bestrahlung und die Sauerstoffradikale entstandenen Schäden nicht mehr oder nur noch in sehr geringem Masse kompensieren und gehen zugrunde.
Publikationen und Studien
Das ZIO ist Netzwerkmitglied des Swiss Hyperthermia Network. Im 2015 gegründeten Swiss Hyperthermia Network haben sich schweizweit 15 Partnerkliniken zusammengeschlossen, um potenziellen Patientinnen und Patienten in der Schweiz einen Zugang zur Hyperthermie-Behandlung zu ermöglichen. Ziel des Netzwerkes ist eine evidenzbasierte, interdisziplinäre Indikationstellung für alle Patientinnen und Patienten. Die Partnerkliniken führen wöchentlich ein virtuelles Hyperthermie-Tumorboard durch.
Laufende Studien
Nationale und internationale Studien
Lunge
1. RTOG 1308: Vergleich der Photonentherapie (KSA) mit der Protonentherapie (PSI) zur Behandlung von Patienten mit Lungenkrebs mit begleitender Chemotherapie. Ziel dieser Studie
ist, ein Vergleich zwischen guten und schlechten Effekten von zwei verschiedenen Arten von
Strahlentherapie (konventionelle Photonentherapie oder Protonentherapie) im Hinblick auf die
Lebenszeit. (Phase III randomisiert, US-amerikanische Studie, Lokaler Studienleiter: Prof. O.
Riesterer).
2. 4-dimensionale Magnetresonanztomographie zur Bestrahlungsplanung: Wir untersuchen das Verhalten von inneren Organen (z.B. der Lunge oder der Bauchspeicheldrüse) während des Atmens mit Hilfe einer Magnetresonanzuntersuchung bei gesunden Teilnehmern und
Patienten, welche einen Tumor in einem Organ oder in der Nähe eines Organs aufweisen,
welches durch die Atmung bewegt wird. Dieses Forschungsprojekt hat keinerlei Einfluss auf
Ihre derzeitige Erkrankung oder Behandlung. (Registerstudie, Studienleitung: Paul Scherer
Institut (PSI)).
Gehirn /Rückenmark
3. Präop 2 Studie: Zur Behandlung von Hirnmetastasen werden ab einer bestimmten Grösse
unterschiedliche Behandlungen angewendet. Aktuell wird im Kantonsspital Aarau zuerst die
Metastase operiert und anschliessend (postoperativ) die Region an 5 Tagen bestrahlt. In einigen anderen Kliniken wird auch der umgekehrte Weg durchgeführt, d.h. eine einmalige Bestrahlung erfolgt vor der Operation (sog. präoperative Bestrahlung). In unserem Forschungsvorhaben wollen wir herausfinden, ob in beiden Behandlungsformen das Wiederkommen der
Metastasen (Rezidive) aus dem Tumorbett gleich häufig ist und wie Patienten die Therapien
erleben (Lebensqualität) (Phase III randomisiert, internationale Studie, Studienleiterin: Dr.
med. S Rogers).
Knochenmetastasen
4. DOSIS RCT: Dosisintensivierte Bestrahlung von Wirbelsäulenmetastasen mittels bildgeführter
Strahlentherapie versus konventionelle Strahlentherapie bei schmerzhaften Wirbelsäulenmetastasen. (Interventionelle Phase II, randomisiert, multizentrisch; lokale Studienleiterin: Dr.
med. S Rogers).
Prostata
5. NRG GU005: Erprobung einer kurzen Strahlentherapie-Anwendung im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie bei Prostatakrebs Der Zweck dieser Studie ist der Vergleich der
erwünschten und unerwünschten Wirkungen einer stereotaktischen Strahlentherapie, ein Verfahren mit einer kürzeren Behandlungszeit als die konventionelle Strahlentherapie (Phase III
randomisiert, US-amerikanische Studie, lokaler Studienleiter: Prof. O. Riesterer).
Gynäkologische Tumore
6. SAKK 23/16 TAXIS: Die Studie untersucht die Wirksamkeit der Strahlentherapie im Vergleich
zur Chirurgie bei der Behandlung von Brustkrebs mit Befall der Lymphknoten in der Achselhöhle. Wir machen diese Studie, um die wirksamste Behandlung mit den wenigsten Nebenwirkungen herauszufinden. In Zusammenarbeit mit der Gynäkologie (Phase III randomisiert
multizentrisch; lokaler Studienleiter: PD Dr. med. Dimitri Sarlos).
Gastroentestinale Tumore
7. HYCAN: Evaluierung der Wirksamkeit einer zusätzlichen regionalen Tiefenhyperthermie bei
Patienten mit Analkarzinom, die durch eine Standard-Radiochemotherapie behandelt werden
Wir erhoffen uns, durch den Einsatz von Strahlentherapie, Chemotherapie und Hyperthermie
die Prognose für Patienten mit Analkarzinom weiter zu verbessern und vor allem eine Verbesserung der Lebensqualität dieser Patienten zu erzielen. (randomisierte internationale Studie;
lokaler Studienleiter: Prof. O. Riesterer).
Urologische Tumore
8. Blasenstudie: Als Alternative zur Entfernung der Blase im fortgeschrittenem Krebsstadium
(Standradtherapie) wird in dieser Studie Hyperthermie kombiniert mit Radio- und Chemotherapie durchgeführt ohne Operation. (Phase-II- interdisziplinär; Studienleitung Dr. med. E. Puric).
Kopf- Hals Tumore
9. TASTE: Geschmacksverlust ist eine häufige Begleiterscheinung von Kopf-HalsTumorpatienten, welche sich einer Strahlentherapie unterziehen. In unserem Forschungsvorhaben wollen wir herausfinden, inwiefern eine Strahlentherapie Einfluss auf den Geschmacksinn hat.
Vor während und nach Radiotherapie werden Geschmackstests, Geruchstests, das Ausfüllen
eines Fragebogens und die Entnahme von Speichel durchgeführt. (prospektive multizentrische
Studie, Studienleitung: Dr. med. S. Stieb).
EU Horizon Marie Curie ITN Projekt
10. HYPERBOOST: Wir sind Teil eines Konsortiums bestehend aus insgesamt 14 in der Kombination von Hyperthermie und Radiotherapie führenden europäischen Zentren. Ziel dieses Projekts ist die Hyperthermie Behandlung zu modernisieren und klinische Daten gemeinsam auszuwerten. Lokaler Studienleiter: Prof. O. Riesterer, PhD: Adela Ademaj.
Registerstudien
1. Prospektive Datenerhebung Stereotaxie; Studienleitung: Dr. med. S. Rogers.
2. Prospektive Datenerhebung zur Radiotherapie rheumatischer Erkrankungen: Studienleitung:
Dr. Gomez.
3. Prospektive Datenerhebung zur Kombination von Radiotherapie und Hyperthermie: Studienleitung: Dr. med. E. Puri.
Aktuelle Publikationen
- Dose-intensified Versus Conventional-dose Salvage Radiotherapy for Biochemically Recurrent Prostate Cancer After Prostatectomy: The SAKK 09/10 Randomized Phase 3 Trial.
Ghadjar P, Hayoz S, Bernhard J, Zwahlen DR, Hölscher T, Gut P, Polat B, Hildebrandt G, Müller AC, Plasswilm L, Papachristofilou A, Schär C, Sumila M, Zaugg K, Guckenberger M, Ost P, Reuter C, Bosetti DG, Khanfir K, Gomez S, Wust P, Thalmann GN, Aebersold DM; Swiss Group for Clinical Cancer Research (SAKK).
Eur Urol. 2021 Sep;80(3):306-315. - Postoperative radiotherapy versus no postoperative radiotherapy in patients with completely resected non-small-cell lung cancer and proven mediastinal N2 involvement (Lung ART): an open-label, randomised, phase 3 trial.
Le Pechoux C, Pourel N, Barlesi F, Lerouge D, Antoni D, Lamezec B, Nestle U, Boisselier P, Dansin E, Paumier A, Peignaux K, Thillays F, Zalcman G, Madelaine J, Pichon E, Larrouy A, Lavole A, Argo-Leignel D, Derollez M, Faivre-Finn C, Hatton MQ, Riesterer O, Bouvier-Morel E, Dunant A, Edwards JG, Thomas PA, Mercier O, Bardet A.
Lancet Oncol. 2021 Dec 14:S1470-2045. - Quantification of the spatial distribution of primary tumors in the lung to develop new prognostic biomarkers for locally advanced NSCLC.
Vuong D, Bogowicz M, Wee L, Riesterer O, Vlaskou Badra E, D’Cruz LA, Balermpas P, van Timmeren JE, Burgermeister S, Dekker A, De Ruysscher D, Unkelbach J, Thierstein S, Eboulet EI, Peters S, Pless M, Guckenberger M, Tanadini-Lang S.
Sci Rep. 2021 Oct 22;11(1):20890. - Five fraction stereotactic radiotherapy after brain metastasectomy: a single-institution experience and literature review.
Rogers S, Stauffer A, Lomax N, Alonso S, Eberle B, Gomez Ordoñez S, Lazeroms T, Kessler E, Brendel M, Schwyzer L, Riesterer O.
J Neurooncol. 2021 Oct;155(1):35-43. - Successful salvage of recurrent leptomeningeal disease in large cell neuroendocrine lung cancer with stereotactic radiotherapy.
Lee SY, Lomax N, Berkmann S, Vollmer K, Riesterer O, Bodis S, Rogers S.
Strahlenther Onkol. 2021 Dec;197(12):1143-1147. - Targeting Treatment Resistance in Head and Neck Squamous Cell Carcinoma – Proof of Concept for CT Radiomics-Based Identification of Resistant Sub-Volumes.
Bogowicz M, Pavic M, Riesterer O, Finazzi T, Garcia Schüler H, Holz-Sapra E, Rudofsky L, Basler L, Spaniol M, Ambrusch A, Hüllner M, Guckenberger M, Tanadini-Lang S.
Front Oncol. 2021 May 27;11:664304. - Quantification of thermal dose in moderate clinical hyperthermia with radiotherapy: a relook using temperature-time area under the curve (AUC).
Datta NR, Marder D, Datta S, Meister A, Puric E, Stutz E, Rogers S, Eberle B, Timm O, Staruch M, Riesterer O, Bodis S.
Int J Hyperthermia. 2021;38(1):296-307. - The addition of deep hyperthermia to gemcitabine-based chemoradiation may achieve enhanced survival in unresectable locally advanced adenocarcinoma of the pancreas.
Rogers SJ, Datta NR, Puric E, Timm O, Marder D, Khan S, Mamot C, Knuchel J, Siebenhüner A, Pestalozzi B, Guckenberger M, Bodis S, Riesterer O.
Clin Transl Radiat Oncol. 2021 Jan 25;27:109-113. - NTCP Modeling of Late Effects for Head and Neck Cancer: A Systematic Review.
Stieb S, Lee A, van Dijk LV, Frank S, Fuller CD, Blanchard P.
Int J Part Ther. 2021 Jun 25;8(1):95-107. doi: 10.14338/20-00092. eCollection 2021 Summer. - 18FDG positron emission tomography mining for metabolic imaging biomarkers of radiation-induced xerostomia in patients with oropharyngeal cancer.
Elhalawani H, Cardenas CE, Volpe S, Barua S, Stieb S, Rock CB, Lin T, Yang P, Wu H,
Zaveri J, Elgohari B, Abdallah LE, Jethanandani A, Mohamed ASR, Court LE, Hutcheson KA,
Brandon Gunn G, Rosenthal DI, Frank SJ, Garden AS, Rao A, Fuller CD.
Clin Transl Radiat Oncol. 2021 Jun 6;29:93-101. doi: 10.1016/j.ctro.2021.05.011. eCollection
2021 Jul. - Development and validation of a contouring guideline for the taste bud bearing tongue mucosa.
Stieb S, Mohamed ASR, He R, Zhu LL, McDonald BA, Wahid K, van Dijk LV, Ventura J, Ahmed S, McCoy L, Deshpande TS, Grant S, Reddy JP, Phan J, Garden AS, Rosenthal DI,
Frank SJ, Gunn GB, Fuller CD.
Radiother Oncol. 2021 Apr;157:63-69. - Prospective Evaluation of Changes in Pain Levels, Quality of Life and Functionality After Low Dose Radiotherapy for Epicondylitis, Plantar Fasciitis, and Finger Osteoarthritis.
Rogers S, Eberle B, Vogt DR, Meier E, Moser L, Gomez Ordoñez S, Desborough S, Riesterer O, Takacs I, Hasler P, Bodis S.
Front Med (Lausanne). 2020;7:195. Published 2020 May 19. doi:10.3389/fmed.2020.00195 - Integrating Loco-Regional Hyperthermia Into the Current Oncology Practice: SWOT and TOWS Analyses.
Datta NR, Kok HP, Crezee H, Gaipl US, Bodis S.
Front Oncol. 2020 Jun 12; doi: 10.3389/fonc.2020.00819. - Consolidation cetuximab after concurrent triplet radiochemotherapy+cetuximab in patients with advanced head and neck cancer: A randomized phase II study.
Riesterer O, Pruschy M, Bender S, Sharma A, Bogowicz M, Tanadini-Lang S, Stieb S, Bertogg K, Weber S, Ikenberg K, Huber G, Schmid S, Bredell M, Veit-Haibach P, Rordorf T, Held U, Glanzmann C, Studer G
Radiother Oncol. 2020 Jun; DOI: 10.1016/j.radonc.2020.06.011. - Privacy-preserving distributed learning of radiomics to predict overall survival and HPV status in head and neck cancer.
Bogowicz M, Jochems A, Deist TM, Tanadini-Lang S, Huang SH, Chan B, Waldron JN, Bratman S, O’Sullivan B, Riesterer O, Studer G, Unkelbach J, Barakat S, Brakenhoff RH, Nauta I, Gazzani SE, Calareso G, Scheckenbach K, Hoebers F, Wesseling FWR, Keek S, Sanduleanu S, Leijenaar RTH, Vergeer MR, Leemans CR, Terhaard CHJ, van den Brekel MWM, Hamming-Vrieze O, van der Heijden MA, Elhalawani HM, Fuller CD, Guckenberger M,
Lambin P.
Sci Rep. 2020 Mar 11;10(1); DOI: 10.1038/s41598-020-61297-4. - Evaluation of 18F-FDG PET/CT as an early imaging biomarker for response monitoring after radiochemotherapy using cetuximab in head and heck squamous cell carcinoma.
Galiza Barbosa F, Riesterer O, Tanadini-Lang S, Stieb S, Studer G, Pruschy M, Huber GF, Huellner MW, Stolzmann P, Veit-Haibach P.
Head Neck. 2020 Feb;42(2):163-170.; DOI: 10.1002/hed.25975. - A national survey on radiation oncology patterns of practice in Switzerland during the COVID-19 pandemic: Present changes and future perspectives.
Achard V, Aebersold DM, Allal AS, Andratschke N, Baumert BG, Beer KT, Betz M, Breuneval T, Bodis S, de Bari B, Förster R, Franzetti-Pellanda A, Guckenberger M, Herrmann E, Huck, Khanfir D, Matzinger O, Peguret ON, Pesce G, Putora PM, Reuter C, Richetti A, Vees H, Vrieling C, Zaugg K, Zimmermann F, Zwahlen DR, Tsoutsou P, Zilli T.
Radiother Oncol, 2020 Sep.DOI: 10.1016/j.radonc.2020.05.047. - Radiomic biomarkers for head and neck squamous cell carcinoma.
Tanadini-Lang S, Balermpas P, Guckenberger M, Pavic M, Riesterer O, Vuong D, Bogowicz M.
Strahlenther Onkol. 2020 Jun. DOI: 10.1007/s00066-020-01638-4. - Strategies to maximize available resources with minimum cost escalation for improving radiotherapy accessibility in the post COVID-19 era : An analysis for Asia.
Datta N R, Datta S, Samiei M.
Adv Radiat Oncol. 2020 Sep. DOI: 10.1016/j.adro.2020.09.005. - Early results and volumetric analysis after spot-scanning proton therapy with concomitant hyperthermia in large inoperable sacral chordomas.
Tran S, Puric E, Walser M, Poel R, Datta N R, Heuberger J, Pica A, Marder D, Lomax
N, Bolsi A, Morach P, Bachtiary B, Seddon B M, Schneider R, Bodis S and Weber D C
BJR. 2020 Mar; doi.org/10.1259/bjr.20180883 . - Reduced and standard field-of-view diffusion weighted imaging in patients with rectal cancer at 3 T-Comparison of image quality and apparent diffusion coefficient measurements.
Attenberger UI, Tavakoli A, Stocker D, Stieb S, Riesterer O, Turina M, Schoenberg SO, Pilz L,
Reiner CS.
Eur J Radiol. 2020 Oct;131:109257. doi: 10.1016/j.ejrad.2020.109257. Epub 2020 Sep 6.
PMID: 32947092. - Klinischer Einsatz der Hyperthermie in der Therapie von malignen Beckentumoren.
Puric E, Stutz E, Lindner L, Meister A, Kern T, Datta N, Rogers S, Riesterer O.
InFo Hämatologie + Onkologie 23(7-8):35-44 (August 2020). - Stellenwert der Radio(chemo)therapie bei Pankreas- und hepatobiliären Karzinomen.
Riesterer O.
Schweizer Krebsbulletin. 2020 Feb.
Lokale Tiefenhyperthermie
Mit der lokalen Tiefenhyperthermie können lokale und regional begrenzte Tumoren behandelt werden. Dabei wird durch sogenannte Kurzwellenstrahlung für die Dauer von 50 Minuten eine Temperatur von 42 bis 44 Grad Celsius erzeugt. Diese Hitze löst verschiedene Reaktionen in der Krebszelle aus, die zu ihrem Untergang führen können. Gesundes Gewebe wird dabei nicht geschädigt.
Weitere Infos
Die Behandlung erfolgt auf einem Therapiebett, das mit Auflage-Kacheln und einer Kachel-Elektrode versehen ist. Die Kachel-Elektrode und eine weitere Elektrode werden gezielt an der zu behandelnden Körperregion positioniert. Die Körperpartie zwischen den beiden Elektroden wird während der Therapie von Radiowellen mit einer Frequenz von 13,56 Megahertz durchströmt. Vor und während der Behandlung können über ein Display diverse Einstellungen vorgenommen, gesteuert und verändert werden. Ausserdem überwacht ein Computer während der Behandlung kontinuierlich alle sicherheitsrelevanten Parameter und dient zur ausführlichen Dokumentation. Die Behandlung kann jederzeit vom Patienten unterbrochen werden. Im Gegensatz zu Operation, Chemothera-pie und Strahlentherapie ist die Hyperthermie nahezu nebenwirkungsfrei. Es kann sogar sein, dass Sie sich während der Behandlung sehr wohl fühlen.
Im Einzelfall kann die Behandlung eines Tumors erschwert sein, der sich in unmittelbarer Nähe zu einem Hüft- oder Kniegelenksersatz befindet. Patienten mit einer gestörten Temperaturwahrnehmung können nur mit spezieller Überwachung behandelt werden. Für Patienten mit Herzschrittmachern und anderen Schrittmacher-Elektroden ist die Therapie mit lokaler Tiefenhyperthermie leider nicht möglich.
Ganzkörper-Hyperthermie
Der gesunde Körper reagiert auf krank machende Reize mit Temperaturerhöhungen bis zu hohem Fieber. Entsprechend kann auch die künstliche Erhöhung der Körpertemperatur die blockierten Selbstheilungskräfte bei chronischen und bösartigen Erkrankungen nachhaltig anregen. Bei der moderaten Ganzkörper-Hyperthermie erfolgt die Wärmezufuhr durch Infrarotstrahlung mit einem hohen Anteil an wassergefiltertem Infrarot A. Diese Strahlung dringt so tief in das Gewebe und die Unterhaut ein, dass die dabei freigesetzte Wärme vom Blut aufgenommen und im ganzen Körper verteilt werden kann. Dies geschieht über eine gleichmässige und hautverträgliche Bestrahlung.
Weitere Infos
Wann wird die Ganzkörper-Hyperthermie eingesetzt?
- Ergänzende Anwendung bei Krebserkrankungen
- Fibromyalgiesyndrom und chronisches Müdigkeitssyndrom
- Rheuma
- Chronische Hauterkrankungen, z.B. Schuppenflechte und weitere
Wie erfolgt die Behandlung?
Die moderate Ganzkörper-Hyperthermie besteht aus drei Phasen:
- Aufwärmphase von ca. 90 bis 120 Minuten, in der die Körpertemperatur ansteigt
- Wärmestauphase von ca. 120 Minuten, in der das Körpertemperaturmaximum erhalten werden soll
- Entlastungsphase, in der sich die Körpertemperatur wieder normalisiert